Translate into your language

Sonntag, 2. September 2012

La caméra explore le temps: "La terreur et la vertu. Deuxième partie: Robespierre"


Vor einiger Zeit habe ich mir wieder einmal "La Révolution française" von 1989 angesehen, und festgestellt, was ich eigentlich schon vorher wusste (und bereits von vielen anderen bemängelt wurde): mit den beiden Helden Danton und Desmoulins verliert auch der Plot den Kopf, und zurück bleibt ein unverständlicher Robespierre nebst seinem unsympathischen bösen Geist Saint-Just in einem Kreis von Abgeordneten und Kollegen, die man größtenteils gar nicht mehr kennt, und die im Prinzip auch nur Statisten zu sein scheinen. Das offenbare Desinteresse (oder auch die Antipathie) des Regisseurs Richard T. Heffron an allem, was nicht mit Danton zu tun hat, kulminiert schließlich in einer Darstellung der Ereignisse des 8.-10. Thermidors, die selbst für Zuschauer_innen mit oberflächlicher Geschichtskenntnis ärgerlich sein müssen - und diese Eile, um in den letzten Minuten noch einmal Danton zu Wort kommen lassen zu können? -- In meinem neu aufflammenden Ärger ging ich also dazu über, mir eine andere Verfilmung der Zeit nach der Hinrichtung der Dantonisten bis zum 9. Thermidor anzuschauen. Die Rede ist von "La terreur et la vertu: Robespierre", der 35. Folge einer französischen TV-Reihe der 1960er-Jahre mit dem Titel "La caméra explore le temps". Wie der Serientitel nahelegt, handelt es sich um die Nachstellung historischer Episoden (Wikipedia-Artikel hier). Der (Teil-)Folge, die sich mit dem Sturz Robespierres beschäftigt, geht eine voraus, die den Kampf gegen Danton darstellt, allerdings konnte ich diese leider nicht finden. Thema dieses Eintrags bleibt also der Robespierre-Teil.
Robespierre fühlt sich unwohl.
Schon wieder.
Zunächst einmal zu den technischen Details: die Folge wurde am 17. Oktober 1964 ausgestrahlt, dauert etwa 136 Minuten und wurde in schwarz-weiß gedreht. Das Buch stammt von Alain Decaux, die Regie führte Stellio Lorenzi. Die dramatische Handlung wird eingerahmt von einer historischen Einführung (und Rückblick auf die Geschehnisse der vorhergegangenen Folge über Danton) zu Beginn und einem Ausblick am Ende der Sendung. Die Ausstattung der Kulissen und Kostüme ist eher provisorisch, gar nicht zu vergleichen mit der detailverliebten Akuratesse des Spielfilms 25 Jahre später, aber genau. So tragen die Akteur_innen durchgehend dieselben Kleider (und sehen in diesen meist dermaßen kostümiert aus, dass man sich fragt, wie so etwas jemals Alltagskleidung gewesen sein kann). Die Darstellung der historischen Ereignisse ist hingegen beeindruckend korrekt, eine ganze Reihe historischer Filmen kann sich hier eine Scheibe abschneiden. Auch die Zeichnung der Charaktere hat mir gefallen. Wohltuenderweise wird hier darauf verzichtet, einen oder mehrere Bösewicht(e) herauszustellen. Die Situation ist angespannt, die Protagonisten sind allesamt ermüdet und daher leicht zu erregen. Der ein oder andere (lies: Fouché) mag intrigant und unsympathisch sein, wirklich "böse" ist niemand von ihnen. Das Anliegen der Regisseure war es offensichtlich, eine komplizierte Situation darzustellen, in der nahezu alle Beteiligten unfähig waren, die dringlichen Probleme des Augenblicks zu lösen, ohne auf die bewährten Mittel der Verdächtigung, der Anklage und der Hinrichtung zurückzugreifen. 

Unter den vielen historischen Personen, die auftreten, nimmt Robespierre, gespielt von Jean Négroni, natürlich eine zentrale Rolle ein. Während er, glaube ich, in der Danton-Folge wenigstens einmal bettlägerig ist, ist er in dieser Folge durchgehend gesund. Nichtsdestoweniger ist er an vielen Stellen offenbar damit überfordert, angemessen zu urteilen und zu handeln. Er lebt in der fixen Idee, mutterseelenallein (was angesichts seines loyalen Freundeskreises eigentlich nicht haltbar ist) und die Zielscheibe 
"Viens-tu, Le Bas?"
aller möglichen Verleumdungen und Versuche, ihn lächerlich zu machen, zu sein. Letzteres trifft teilweise zu, ist aber längst nicht so allgemein, wie er glaubt. Der Robespierre, der uns hier gezeigt wird, ist zweifelsohne ein selbstgerechter, sehr schnell beleidigter und leicht zu echauffierender Mann, damit deckt sich die Darstellung durchaus mit der, die uns in anderen Zeugnissen überliefert wird. Er ist dennoch weit davon entfernt, ein Despot zu sein, und die Haltung, die er einnimmt, gerade, wenn er beleidigt oder wütend ist, erinnert eher an ein Kind, das sich dagegen wehrt, dass man ihm etwas wegnimmt (häufig hat er in seinem linkischen Formalismus eine Ähnlichkeit mit Sheldon Cooper). In einer meiner Lieblingsszenen reagiert er dann auch in einer Weise, die man nur als "zickig" bezeichnen kann: 5. Thermidor, die zweite der Wiedervereinigungssitzungen der beiden Ausschüsse, zu dem der lange abwesende Robespierre mühsam durch Saint-Just zur Teilnahme bewogen werden konnte. Saint-Just (von ihm werde ich weiter unten reden) willigt ein, einen Rapport über die Ergebnisse der Sitzung zu verfassen und in diesem einige Zugeständnisse an die Gegenpartei zu machen, unter anderem auf die Nennung des Höchsten Wesens zu verzichten. Robespierre ist natürlich tödlich beleidigt, nach Aufhebung der Sitzung packt er stumm seine Sachen, während Saint-Just optimistisch auf ihn einredet. Robespierre erhebt sich, sagt ostentativ zum ebenfalls anwesenden Le Bas: "Kommst du, Le Bas?", und verlässt den Saal, einen konsterniert dreinblickenden Saint-Just zurücklassend. Eigentlich folgt Robespierre die meiste Zeit einem Fluchtimpuls, wohl weil er zu enerviert ist, noch zu kämpfen. Seine typische Reaktion ist: auf dem Absatz kehrt machen und wegrennen.

"Carnot, Collot, Billaud -
Montagnards?! Mpfff"
Saint-Just (Denis Manuel) gefällt mir in dieser Darstellung sehr gut. Er ist ein junger Politiker, aber nicht dieses "Kind", als das er gerne verleumdet wird. Im Gegenteil, erscheint er durchweg als einer der fähigsten Köpfe des Comités, anders als die stets hysterischen Collot und Billaud, anders auch als der zunehmend extravagante Robespierre. Dennoch hat er, hier im Gegensatz zu dem sehr ausgleichenden, aber eher blassen Barère, und anders auch als der zwar geschickte, aber doppeltes Spiel spielende Fouché, politische Ideale, die er trotz seiner Einsicht in die Notwendigkeit des Kompromisses mit den anderen Kräften des Comités, nicht gewillt ist, aufzugeben. Dazu gehört etwa sein beständiges Beharren auf die Ausführung der Ventôse-Gesetze. Überhaupt scheint er auch im Hinblick auf die sozialen Verhältnisse klar zu sehen, denn er klärt Robespierre darüber auf, dass das, was dieser unter dem "Volk" versteht, kleine Handwerker und Gewerbetreibende, den eigentlichen Volksmassen, Tagelöhner, Angestellte, Arbeiter usw., gar nicht gerecht werden kann. Auch am 9. Thermidor bleibt er seinen Überzeugungen treu und beteiligt sich nicht am Aufstand der Commune, den er nur als illegitimen Putsch gegen die Volksvertretung im Nationalkonvent ansehen kann. In seinem Auftreten ist er durchweg ruhig, nonchalant, selbstbewusst, aber nicht kalt. Robespierre ist er ein treuer, aber nicht unkritischer Freund. Kritik und vermeintliche Alleingänge aber werden ihm, wie oben beschrieben, von Robespierre schlecht gedankt. Gleichzeitig gilt er seinen Kollegen als "Komplize" Robespierres, und alles, was er tut, wird als Strategie pro Robespierre ausgelegt. Dies erweist sich in der Nacht zum 9. Thermidor als fatal, als Saint-Just tatsächlich völlig unabhängig von Robespierre handelt, um den durch diesen aufgekündigten Kompromiss mit den politischen Gegnern zu retten, und von einem fuchsteufelswilden Collot überrumpelt wird, der ihm vorwirft, seine "Anklageschrift" vorzubereiten. Nichtsdestoweniger bewahrt er sich bis zu dem Moment, als seine Rede mit dem Einverständnis des Vorsitzenden Collot unterbrochen wird, den Glauben daran, durch Weisheit und Vernunft die Gemüter zu beruhigen und "alles reparieren" zu können.


Famille Le Bas

Eléonore
Unter den Nebenfiguren, die ich hier dennoch erwähnen möchte, befinden sich Philippe Le Bas und die Familie Duplay (reduziert auf Vater, Mutter und zwei Töchter) sowie Augustin Robespierre (Couthon bleibt die ganze Zeit über ein bisschen blass). Le Bas wird von Pierre Santini gespielt, der frisurentechnisch wie ein Beatnik mit Pferdeschwanz aussieht und dem sein Kostüm von allen am schlechtesten passt. Er lebt mit Maximilien und Augustin bei der Familie Duplay und ist (bekannterweise) mit deren Tochter Elisabeth (gespielt von Martine Vatel) verheiratet, die beiden bekommen im Laufe der Sendung ihren kleinen Sohn. Sie sind eine glückliche kleine Familie, die sehr liebevoll miteinander umgeht. Die Abschiedsszene zwischen den beiden im Hôtel de Ville ist herzzerreißend. Getreu den historischen Zeugnissen hört man von Le Bas wenig in politischen Auseinandersetzungen, aber nachdem, was er in privaten Gesprächen äußert, ist er ein ziemlich hellsichtiger Zeitgenosse, vor allem aber ein treuer Freund sowohl von Robespierre als auch von Saint-Just. Manchmal hat er allerdings einen etwas dümmlichen Gesichtsausdruck, naja. Elisabeth ist eine lebhafte Frau, jedenfalls spricht sie so. Ihre häusliche Rolle lässt ihr allerdings nicht viel Gelegenheit, ihre Energie unter Beweis zu stellen. Auffällig ist jedenfalls, dass sie lauter und mehr redet als ihre Schwester Eléonore (Rosita Fernandez), die sehr ruhig, aber auch sehr angenehm ist. Diese arme Frau tut mir etwas leid, sie scheint die einzige zu sein, die für die große Wohngemeinschaft den Haushalt führt. Ihr Vater tischlert wenigstens noch, von ihrer Mutter bekommt man nur mit, dass sie ganz begeistert vom Fest des Höchsten Wesens ist. Eléonore ist sehr eng mit Robespierre befreundet (sie nennt ihn beim Vornamen, was sonst nur sein Brüderchen tut), an einer Stelle, am Morgen des 9. Thermidor, wird sogar angedeutet, dass sie einander uneingestanden lieben. Was ich interessant finde, ist die Bemerkung Eléonores, nach der sie hin und wieder als Sekretärin Robespierres dient und seine Reden kopiert. Hatte ich so noch nicht gehört... 
Le Bas - Saint-Just - Robespierre -
Robespierre jeune
Augustin (Claude Leblond) spielt in diesem Drama immerhin eine größere Rolle, als er bislang in Dramen über die Französische Revolution (mit Ausnahme jener über den jungen Napoleon) zugebilligt bekam. Sehr viel mehr darf er trotzdem nicht tun, als seinem Bruder gute Ratschläge zu geben, sich Sorgen um ihn zu machen und sich in der berühmten Szene im Konvent selbst anzuklagen. Ach ja, und Kirschen aus Montmorency zu mögen. Außer dem eines liebenden Bruders gewinnt er wenig Profil, obwohl schon deutlich wird, dass er weniger steif und melancholisch ist als Maximilien.

Collot (oben Mitte) erteilt während
Saint-Justs Rede Tallien das Wort.
Im Wohlfahrtsausschuss geraten Robespierre und Saint-Just bevorzugt mit Carnot (Jacques Mignot), Collot d'Herbois (William Sabatier) und Billaud-Varenne (Etienne Bierry) zusammen. Mir macht es teilweise etwas Schwierigkeiten, letztere beiden auseinanderzuhalten, denn sie sehen nicht nur einander sehr ähnlich, sondern "Collot"  sieht dem historischen Billaud etwas ähnlicher und vice versa. Sie sind jedenfalls im Wohlfahrtsausschuss die radikaleren, atheistischen Elemente, die mit Robespierres Herzensprojekt des "Höchsten Wesens" original gar nichts anfangen können, und die ihm später auch vorwerfen werden, Danton schonen zu wollen. Die beiden brüllen eigentlich die ganze Zeit herum und gehören ganz sicher nicht zu den Kräften, die einen Friedensschluss zwischen Robespierre und den Comités für möglich halten. Dennoch sind sie aufrichtige und ehrliche Revolutionäre, die am Sturz Robespierres vor allem teilnehmen, weil sie wirklich befürchten, dieser strebe nach einer Diktatur, und nicht, wie Fouché, Tallien und die anderen, um die eigene Haut zu retten. Als Fouché darum Collot am Morgen des 9. Thermidor aufsucht, um ihn davon zu überzeugen, Saint-Just und Robespierre nicht zu Wort kommen zu lassen, reagiert dieser erst einmal etwas verständnislos. 
Im anderen Comité, dem Sicherheitsausschuss, hat Robespierre namentlich eine Fehde mit Vadier (Pierre Asso), einem bekennenden Atheisten, der das Polizeiressort leitet und sich über die Interventionen des allgegenwärtigen Tugendboldes beschwert. Diese Fehde erhält mit der Affäre 
Vadier (mitte) lästert über Robespierre.
Links: Barras, hinten: Fréron, rechts: Tallien.
Catherine Théot eine neue Qualität, denn Vadier stürzt sich auf die "Mère de Dieu", die angeblich Robespierre als neuen Messias angekündigt hatte, um diesen lächerlich zu machen. Vadier ist ein älterer Mann, zweifellos sehr intelligent, ein aufrichtiger Revolutionär (später wird er sich mit Collot, Billaud und Barère in Opposition zu den Liberalen unter den thermidorianischen Abgeordneten befinden), und definitiv mit einer humoristischen Ader begabt, seine wiederholten Verlesungen des Dossiers Théot lassen jedenfalls einen Geschmack für unfreiwillige Komik erkennen. Der geht Robespierre natürlich völlig ab, und er unternimmt alles, um die Affäre zu unterdrücken. So sucht er Fouquier-Tinville (gespielt von Jean Lanier) auf, um sich von diesem die Unterlagen des Dossiers geben zu lassen, was dieser zunächst unter dem Hinweis auf seinen und vor allem Robespierres Zuständigkeitsbereich verweigert. 
Robespierre klaut Fouquiers Akten.
Schließlich willigt er aber ein, die Akten zu holen und Robespierre einen Einblick zu gewähren. Dieser nutzt die Gelegenheit, reißt Fouquier die Akten aus der Hand und läuft damit fort (definitiv eine meiner Lieblingsszenen!). Fouquier beschwert sich darüber im Comité, woraufhin Robespierre gerügt wird, sich aber mit dem Hinweis, er müsse sich doch gegen Intrigen zu Wehr setzen, verteidigt. Jedenfalls, mit dieser Aktion hat er sich in Fouquier-Tinville einen weiteren Feind geschaffen. 

Schließlich noch ein Wort zu den "richtigen" Thermidorianern, allen voran Fouché, dessen Verdienst es ist, alle potenziellen Gegner Robespierres, von Barras (Jacques Brassat), Fréron (Alain MacMoy) und Tallien (Etienne Sevral) über Boissy D'Anglas (Louis Arbessier) bis Collot und Billaud, unter der Versicherung, dass ausnahmslos alle bedroht seien und vom Sturz Robespierres nur profitieren könnten, in einer Opposition zu vereinen (und sich selber am 9. Thermidor sehr rar zu machen). Er ist es auch, der die angeblichen Proskriptionslisten kursieren lässt, auf denen sich viele Abgeordnete als angeblich anvisierte Opfer Robespierres wiederfinden können. Die Antipathie zwischen
Robespierre und Fouché
 Fouché und Robespierre wird zu Beginn der Sendung aufgezeigt, als ein extrem unsympathischer Fouché nach seinem Rückruf aus Lyon unangekündigt in Robespierres Zimmer stürmt um sich ihm zu... sagen wir, um sich auf besonders eklige Weise bei ihm einzuschleimen ("Was würde Robespierre an meiner Stelle tun? - Und bescheiden versuchte ich, dich nachzumachen."). Robespierre, gerade heimgekehrt, müde und offenbar auch etwas deprimiert, fährt wortlos fort, den Rock abzulegen, die Ärmel hochzukrempeln, das Gesicht zu waschen... ein immer verdutzterer Fouché fährt fort mit seinen Schmeicheleien, bis er angesichts eines gurgelnden Maximilien völlig die Fassung verliert. Als dieser seine Hygiene beendet hat, wendet er sich Fouché zu und sagt: "Geh!" Haha, noch eine Lieblingsszene. 
Nun, über die anderen Thermidorianer ist alles schnell gesagt, sie können Robespierre nicht leiden, fühlen sich unwohl angesichts gewisser "Unregelmäßigkeiten", die ihnen en mission untergekommen sind... Und Tallien (übrigens mit wunderbarer Ähnlichkeit zum Original) ist bekannterweise vor allem besorgt wegen seiner Geliebten Theresia Cabarus (Eugénie Marrec), die ihn ihrerseits in ihrer Todesangst dazu aufstachelt, sich doch endlich mal "wie ein Mann" zu verhalten und dem Despoten die Stirn zu bieten. 

Das sind nun so die Gruppen, deren Schicksale sich am 9. Thermidor in der wohlbekannten Weise vermengen. Man muss übrigens sagen, dass die Ereignisse dieses Tages ziemlich knapp, allerdings nicht in der verfälschenden Weise wie in "La Revolution française zusammengefasst werden. Die Auseinandersetzungen im Konvent, die tatsächlich etwa drei Stunden gedauert hatten, nehmen in diesem Film nur etwa eine Viertelstunde ein, die weiteren Geschehnisse etwa 20 Minuten, was bei einer Gesamtspielzeit von über zwei Stunden nicht sehr episch ist. Zudem hat der Regisseur bei der Erzählung größeren Wert auf die Enttäuschung der Besiegten gelegt - Le Bas darf sich, wie gesagt, von Elisabeth verabschieden, Robespierre und Saint-Just führen ein vertrautes Gespräch, während dem letzterer aus seinem ersten Brief an ersteren zitiert, und der Film endet damit, wie der verletzte Robespierre im Sitzungsraum des Wohlfahrtsausschusses zusammen mit Saint-Just die Menschenrechtserklärung liest. 
Die Angeklagten des 9. Thermidor.
Diese Szene hat mich nun irgendwie an Wajdas "Danton" erinnert, endet doch auch dieser Film mit der Verlesung der Menschenrechte, bzw. rezitiert sie dort der Sohn Duplay dem fiebrigen, bettlägerigen Robespierre. Ich habe gelesen, dass Wajda damit eine Kritik an der mechanischen Künstlichkeit des "neuen Menschen" üben wollte. Das ist nun hier nicht das Thema, aber es ist schon wohltuender (und meiner Ansicht nach politisch berechtigter), die Menschenrechtserklärung nicht als Ausdruck einer totalitären Diktatur sondern als ein zukunftsweisendes Vermächtnis derer zu begreifen, die sich mit so viel Leidenschaft, so vielen Fehlern und so wenig Erfolg zu verteidigen versuchten.

So, und nun der Link zur Sendung, und noch ein Link zu einer ganzen Reihe von Screenshots aus beiden Teilen der Folge.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen